Schapdetten - Eine zehnköpfige Gruppe des Ver-eins „Ein Herz für Senegal“ ist nun von einer 2wöchi- Hilfsaktion im Senegal zurückgekehrt. Es ging um Projekte an Schulen.
Humanitäre Hilfe für die Menschen im Senegal, die-ses Ziel hat sich der Verein „Ein Herz für Senegal“ gesetzt. Zehn Mitglieder des Vereins sind jetzt von einer zweiwöchigen Hilfsaktion aus Westafrika zu-rückgekehrt. Aus Schapdetten nahmen Reinhard Schriever, Jonas Zumbrink, Manfred Rabert, Peter Fallbrock & Vorstandsmitglied Martin Cauvet teil, aus Billerbeck Denise Langner & Jessica Meinert so-wie aus Rosendahl-Holtwick der 1. Vorsitzende Heiner Gehring mit seinem Sohn Stefan Gehring.
Grund der Reise: Kurz vor Weihnachten hatte „Ein Herz für Senegal“ einen 40 Fuß (etwa 12 m) großen Seecontainer mit Hilfsgütern auf die Reise nach Dakar geschickt, der am 16. Januar dort auch ankam. „Das bedeutet aber nicht, dass das Material sofort zur Verfügung steht“, sagt Martin Cauvet und zeigt das dicke Bündel an Zollpapieren, auf
denen vor lauter großen Stempeln kaum noch ein Buchstabe zu erkennen ist. Die Zusammenarbeit mit örtlichen Partnern, in diesem Fall der Caritas, erleichterte aber die Formalitäten.
Ziel der Reise waren drei Schulen, die der Verein schon länger unterstützt. So zum Beispiel die Schule im Dorf Palam Roog. Dort hatte man 2014 im Wege eines Modellversuches eine Solarwasserpumpe
zur Verfügung gestellt, um einen großen Lehrgarten für den Anbau von Gemüse zu ermöglichen. „Es geht darum, den Speisenplan zu erweitern und die Jugend mit neuen Anbaumethoden vertraut zu
machen“, erläutert Martin Cauvet das Ziel. Und dass diese Möglichkeit sehr gut angenommen wird, erlebten die Schapdettener vor Ort. Mit großer Disziplin, so hat Peter Fallbrock beobachtet,
kümmern sich die Schüler nach wie vor um den Garten. „Seit es den Garten gibt, bekommt jedes Kind täglich eine warme Mahlzeit.“ Damit das Projekt noch mehr auf eigenen Füßen stehen kann, führten
die Helfer aus Deutschland diesmal Schulungen zur Wartung und Reparatur der Solarpumpe durch.
Zugleich hatten sie Behälter für die Wasserbevorratung mitgebracht. Trotz subtropischer Regenzeit herrscht in der Region eher Wasserarmut. Ein anderes Ziel war eine Grund- und Mittelschule in der Region Nghonine. Dort fehlten dringend benötigte Klassenräume (bislang 13 Räume für 1.000 Schü-ler), weshalb die Schule den Verein um Hilfe gebeten hatte. „Ein Herz für Senegal“ kümmerte sich um die Finanzierung und brachte jetzt mit dem Seecontainer auch die Ausstattung (Tische, Stühle, Tor-nister . . .) mit. Den Bau des Gebäudes mit zwei Klassen organisierten die senegalesischen Partner. Insgesamt 7,2 Millionen senegalesische CFA-Franc kostete das Gebäude. „Umgerechnet sind das rund 11.000 Euro“, veranschaulicht Martin Cauvet.
Mit großer Freude nahm die Delegation des Vereins an der Einweihungsfeier teil. Ein Schild an der Haus-wand informiert über die erfolgreiche Kooperation. Dass der Verein sich im Bildungsbereich engagiert, hat einen Grund. Die Kinder und Jugendlichen sind sehr wissbegierig, nehmen das Lernen sehr ernst und wollen sich eine gute Zukunft aufbauen, erzäh-len Peter Fallbrock und Martin Cauvet.
Allerdings gibt es ein Problem: Viele Eltern lassen die Geburt ihrer Kinder nicht registrieren. Die Kinder haben damit keine Papiere, existieren daher für den Staat nicht. Ohne Geburtsurkunde können ihnen die Lehrer aber kein Zeugnis ausstellen. Und ohne Zeugnis sind die Kinder von weiteren Bildungsmaßnahmen ausgeschlossen, berichtet Martin Cauvet.
Der Verein spricht nun gezielt die Dorfältesten an, damit diese ihren Einfluss auf die Eltern nutzen und sie für das Thema sensibilisieren. Und der Verein gewährt auch Gelder, damit die Eltern die Urkunden bezahlen können. Hilfsprojekte wie diese hat sich der Verein auch für die Zukunft vorgenommen. Wer ihm helfen möchte, findet weitere Infos im Internet.